Montag, 17. September 2012

Plastikkarten Material Optionen

Bei der Herstellung und dem Bedrucken von Plastikkarten hat man zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten. Eine der grundlegenden Entscheidungen betrifft das Basismaterial, also die Art von Plastik bzw. Kunststoff, aus denen die Karten bestehen. Folgende Materialien stehen dabei für die Produktion von Plastikkarten zur Verfügung und werden hier kurz beschrieben:
  • PVC
  • Bio PVC
  • Polystyrol
  • ABS


PVC


Das traditionell am häufigsten für Plastikkarten (wie Kreditkarten und Telefonwertkarten) verwendete Material ist PVC (Polyvinylchlorid).

PVC ist ein harter und spröder Kunststoff, der erst durch Zugabe von Zusatzstoffen wie Weichmachern und Stabilisatoren gut einsetzbar wird. Diese sogenannten Additive verbessern die Temperatur-, Licht- und Wetter-Beständigkeit, Zähigkeit und Elastizität, Kerbschlagzähigkeit, den Glanz und die Verarbeitbarkeit.

Weichmacher gelten allerdings zumindest zum Teil als leber- und nierenschädigend und stehen im Verdacht, krebserzeugend zu wirken. Darüber hinaus verbraucht die Herstellung von PVC viel Energie und es entstehen dabei sowie bei der Verbrennung hochgiftige Dioxine.

PVC lässt sich gut einfärben, nimmt kaum Wasser auf uns ist beständig gegen Säuren, Laugen, Alkohol, Öl und Benzin. Angegriffen wird PVC lediglich von Stoffen wie Aceton, Ether, Benzol, Chloroform und konzentrierter Salzsäure.

Ein Vorteil von PVC ist seine sehr lange Haltbarkeit. Sonnenlicht, Wasser und Luft können PVC nur wenig bis gar nicht zerstören. Die lange Haltbarkeit kann aus dem Blickwinkel des Umweltschutzes allerdings auch als Nachteil gesehen werden. Deshalb werden inzwischen auch umweltschonendere, alternative Materialien für die Herstellung von Plastikkarten angeboten.


Bio PVC

Karten aus sogenanntem Bio PVC besitzen eine dem "normalen" PVC ähnliche Struktur, werden aber bei dauerhaftem Kontakt mit Wasser oder organischer Materie in ca. ein bis fünf Jahren komplett biologisch abgebaut. Die dabei entstehenden Abbaustoffe sind ungiftig und umweltneutral.

Es existieren verschiedene Arten von Bio PVC, so kann dieses entweder wie PVC aus Erdöl mit speziellen Additiven oder aber aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Über mögliche Gefahrenpotenziale und Umweltauswirkungen von Bio PVC ist bisher noch wenig bekannt.


Polystyrol

Polystyrol ist ein kostengünstiger, in allen Farben einfärbbarer Kunststoff mit großem Marktanteil. Das Material ist physiologisch unbedenklich und sogar für Lebensmittelverpackungen geeignet. (Es ist der einzige Kunststoff, der zur Lagerung von rohem Fleisch oder Fisch zugelassen ist.)

Der wohl größte Nachteil von Polystyrol ist seine Sprödigkeit (wegen der dieser Kunststoff in Fachkreisen auch manchmal "Polysprödol" genannt wird). Darüber hinaus ist das Material gegenüber Lösungsmitteln wie Benzin nicht gut beständig, es ist empfindlich gegenüber UV-Licht, schlagempfindlich und neigt zu Spannungsrissbildung.

Polystyrol ist wenig wärmebeständig und nur bis maximal 70°C einsetzbar, schon ab 55°C setzt eine Beschleunigung der Alterung des Materials ein.


ABS

Der in Rohform farblose bis graue Feststoff ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol) ist dank seiner hohen Oberflächenhärte gut für kratzfeste und matt glänzende Oberflächen geeignet. ABS besitzt eine hohe Schlagfestigkeit und Ölbeständigkeit, es eignet sich besonders für Produkte mit erhöhten Ansprüchen an die Schlagzähigkeit.

Plastikkarten aus dem etwas zur Versprödung neigenden Material ABS sind verwindungssteifer bzw. weniger flexibel als PVC Karten und können mit deutlich geringerem Aufwand recycled werden. Bei sauberer Mülltrennungkann ABS problemlos eingeschmolzen und wiederverwendet werden.


Fazit

Die für die Herstellung von Plastikkarten verfügbaren Materialien haben verschiedene Vorteile und Nachteile, welche je nach Verwendungszweck der Karten als Entscheidungskriterium bei der Materialwahl erwogen werden sollten.

Idealerweise lässt man sich bei konkretem Bedarf direkt von einem Plastikkartenhersteller beraten und lässt sich vor größeren Bestellungen Materialmuster zusenden.

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